Die GameBoy Erfolgsstory
Die Game Boy Story ist wohl die erste richtige Erfolgstory eines Gaming Handhelds und hat mit Veröffentlichung des ersten Game Boys 1990 (JA/US 21.04.1989) begonnen. Neben der Evolution durch mehr grafische und Soundtechnische Möglichkeiten, war besonders die Möglichkeit der Nutzung einer unglaublich großen Spielepalette die kleine Revolution im handlichen Videospiel Universum. Denn der logische Nachfolger der „Game & Watch“ Serie (im deutschen Sprachraum gerne als „Tric o tronic“ bezeichnet) war nicht mehr auf ein Spiel limitiert. Zum einen ist der Screen des Game Boy ein Pixel Raster aus 160 × 144 (0,023 MP) quadratischen „Dots“. Verglichen mit den klassischen LCD-Displays mit ihren fixen und unabänderlichen grafischen Elementen der Game & Watch Handhelds um ein vielfaches flexibler. Zum anderen werden die Spiele in wechselbaren „GameBoy Game Pak’s“ ausgeliefert. Dadurch besteht für den Spieler die einfache Möglichkeit, mehrere Spiele mit einem Gerät zu spielen – wie bereits das Konzept bei den stationären Konsolen der 2ten Generation erfolgreich gezeigt hat. Die Übertragung auf die mobilen Vertreter ist daher nur ein logischer Schritt gewesen. Dennoch hat sich Nintendo mit ihrem Erfolgskonzept eine Weile Zeit gelassen. Denn der Atari Lynx, als direkter Game Boy Konkurrent, ist technisch fortgeschrittener und kommt nur ein halbes Jahr nach dem Game Boy auf dem Markt. Sega kontert mit ihrem, ebenfalls Farb Display, Handheld. Dem Game Gear. Trotz dieser Widrigkeiten setzt sich der Game Boy mehr als erfolgreich durch: Die Handheld Konsole verkauft sich (mit ihren zwei Aktualisierungen „Pocket“ und „Light“) über die Jahre in den 1990ern rund 118,69 Millionen Mal! Offiziell sind 1041 Spiele in allen Regionen für diese Konsole geschrieben worden.
Doch selbst die vielversprechendste Konsole richtet auf dem Markt wenig aus, wenn es nicht ein Spiel als Killer Applikation gibt. Im Falle des originalen Game Boy, hat sich „Tetris“ als ultimative Geheimwaffe erwiesen (rund 35 Millionen „Verkäufe“). Bei den Verkaufszahlen muss man jedoch anmerken, dass das Spiel mit dem Gerät selbst gebündelt wurde (wie auch das überaus erfolgreiche „Super Mario Land“). Nintendo hat dabei schon sehr früh verstanden, im Gegensatz zu einigen Mitbewerbern, dass der Erfolg der Konsole maßgeblich auch von der Qualität ihrer Spiele abhängig ist. Hierbei sollte sich Henk Rogers Schachzug bei der Verwertung der Konsolenrechte des Spieles „Tetris“ von Alexey Pajitnov als geradezu geniale Fügung für den originalen Game Boy erweisen. Bevor er aus den Regalen verschwunden ist, hat er die mobile Spiele Welt und die Pop Kultur geprägt wie zu diesem Zeitpunkt keine mobile Spiele Konsole zuvor. Und dadurch, dass er in diesem Bezug sozusagen der Erste gewesen ist, hat er mit seinen Markennamen als Definition für eine gesamte Produktkategorie eingesetzt. Etwas, dass später Apple mit dem iPod in seinem Bereich erfolgreich kopiert hat. Die Marke „Game Boy“ selbst bleibt knapp 15 Jahre das Programm für Videospieler, die den Spaß gerne unterwegs genießen. Denn erst mit dem Nintendo DS, löst am 21.11.2004 Nintendo ihren Game Boy „Advance“ ab – den letzten Game Boy. Doch dies ist natürlich eine vollkommen andere Geschichte. 😉 Wir bleiben nun noch ein wenig bei dem „Original“ und werfen jetzt einmal einen Blick auf den „DMG“ – den „DOT Matrix Game“ Game Boy.
1989: Der erste Game Boy (DMG abgeleitet vom Codenamen „DOT Matrix Game“)
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1989, zum Launch des Game Boy, war im Game Boy Universum die mobile Spiele Welt noch monochrom. Genauer gesagt: grünlich Monochrom mit 4 Abstufungen (0x0 0x1 0x2 0x3). Welche für Millionen Spieler sicherlich sehr einprägsam gewesen sind. Zusammen mit der audiovisuellen Logo Sequenz. Sicherlich sind Video (das beschriebene monochrom LC mit grünlicher Palette) und Audio (ein Mono Speaker - allerdings Stereo Kopfhörer Ausgang) auch für 1989 (bzw. 1990 Europa Release) „State of the Art“. Allerdings muss man an dieser Stelle entgegenhalten, dass gerade das Display Konzept auch maßgeblich zu dem Erfolg des Game Boy beigetragen hat: Durch eine verhältnismäßig lange Batterie Laufzeit von 30 Stunden. Chef Designer des Game Boy ist Gunpei Yokoi und sein berühmtes Team von Nintendo Research & Development 1 gewesen. Er hat Hiroshi Yamauchi, den langjährigen Präsidenten von Nintendo, der für die Transformation des Unternehmens in einen Keyplayer im Videospiele Segment verantwortlich war, überzeugt. Überzeugt davon, dass Nintendo eine erfolgreiche tragbare Konsole mit austauschbaren Modulen entwerfen würde können. Der Codenamen „DMG“ oder „DOT Matrix Game“ bezieht sich hier auf Nintendos vormalige tragbare Generation an Videospielen, den Game & Watch. Intern war der Erfolg des Game Boys hingegen auf der Kippe. Einige Mitarbeiter gaben ihm sogar den wenig rühmlichen Spitznamen „DameGame“, wobei das „Dame“ für hoffnungslos oder unnütz gestanden hat.
Der erste Prototype wurde auf verschiedenen Messen ab 1987 gezeigt. Dabei hatte er das 8 Wege Key Pad der Game & Watch Serie (welches ebenfalls von Yokoi kreiert worden ist) – das sogenannte „D-Pad“.
Dabei hat Nintendo schon sehr früh verstanden, im Gegensatz zu einigen Mitbewerbern, dass der Erfolg der Konsole maßgeblich von der Qualität ihrer Spiele abhängig ist. Hierbei sollte sich Henk Rogers Schachzug bei der Verwertung der Konsolenrechte des Spieles „Tetris“ von Alexey Pajitnov als geradezu geniale Fügung für den Game Boy erweisen. Die Titel bei Launch der Konsole waren „Alleyway“, „Baseball“, „Super Mario Land“, „Tennis“, „Tetris“ und „Yakuman“ (ausschließlich für den japanischen Markt).
Game Boy Spiele Galerie
1996: Die erste Überarbeitung mit dem Game Boy „Pocket“
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In Japan wurde am 21.07.1996 (USA 03.09.1996) der Game Boy „Pocket“ ausgeliefert. Dabei handelt es sich mehr um eine „zarte“, man könnte beinahe sagen, behutsame, Überarbeitung. Durch Fortschritte in der Fertigung ist das „Facelift“ in den Abmessungen kleiner, während das Display selbst ein wenig größer ist. Der Stromverbrauch ist höher (Original Game Boy Laufzeit: 30 Stunden / 4 AA Batterien vs. 10 Stunden / 2 AA Batterien). Intern hat sich sonst nichts geändert: Es werkelt immer noch die gleiche CPU, Soundausgabe und grundsätzliche Grafikeinheit. Der Pocket zeichnet sich lediglich durch geringere Abmessungen und eine Aktualisierung mit eben einem neuen Display aus. Durch das FSTN-LC Display, welches ebenso 2-Bit oder 4 Graustufen darstellen kann, sind Betrachtungswinkel und Kontrast deutlich verbessert. Außerdem ist wahrscheinlich die größte Veränderung die 2-Bit Farbpalette. Denn diese 4 Graustufen sind nun nicht mehr grünlich geprägt, sondern bieten mit einem „echtem“ schwarz eben auch nun richtige Graustufen (0x0 0x1 0x2 0x3 ). Den ersten Revisionen fehlt es an der typischen Batterie Status LED. Diese wurde erst bei späteren Modellen wieder hinzugefügt. Sonst identifiziert man den Game Boy „Pocket“ sehr eindeutig als typischen Nintendo Handheld der Game Boy Ära. Auch wenn man im stationären Konsolen Segment längst bei einer deutlich verbesserten Grafikpracht von 16-Bit der beginnenden 3D Konsolen angekommen ist. Selbst bei Nintendo (siehe Super Nintendo [ebenfalls 1990] und Nintendo 64 [1996]).
Wie das Original, werden die Spiele selbst durch die Nintendo typische Anordnung von einem 4 Wege Steuerkreuz, den „Select“ und „Start“ Tasten, sowie einem „A“ und „B“ Knopf bedient. Dadurch, dass sich der technische Unterbau gar nicht verändert hat, kann man den Game Boy „Pocket“ auch als eine Art Modellrevision des originalen Game Boys betrachten.
Spiele Galerie Game Boy "Pocket"
1998: Ein letztes, Japan – exklusives, Update mit dem Game Boy „Light“
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Nur die japanische Zielgruppe ist in den Genuss der zweiten Überarbeitung, des Game Boy „Light“, gekommen. Und zwar ein knappes halbes Jahr (JP: 14.04.1998) vor der Veröffentlichung des eigentlich größeren Nachfolgers, des Game Boy Color, hat Nintendo noch eine Überarbeitung der ursprünglichen Hardware mit dem Zusatz „Light“ auf den (japanischen) Markt geworfen. Sozusagen als mobile Konsole für ein Einsteiger Budgets (¥6,800 entspricht ca. 45 €), und um den Markennamen aktiv auf den Markt erscheinen zu lassen. So ist der Game Boy „Light“ ein wenig größer als sein direkter Vorgänger, der Game Boy „Pocket“. Aber er verfügt, als erster Game Boy überhaupt, über eine Hintergrund Beleuchtung, welche nun endlich das Spielen unter schlechteren Lichtbedingungen erlaubte. Und zwar eben ohne zusätzliche Hardware. Für den originalen Game Boy ist noch ein Zusatz wie der „Handy Boy“ oder der „Light Boy“ notwendig. Ebenso für den Game Boy „Pocket“. Erst die „Light“ Revision brachte rund 12 Stunden beleuchteten Spiele Spaß. Realisiert wurde die Beleuchtung mit einer klassischen Elektrolumineszenz Folie hinter dem Display. Wenn man die Beleuchtung nicht benötigt hat, dann sind rund 20 Stunden Spielen mit dem letzten monochromen Game Boy möglich gewesen. Diesen Game Boy hat es in den Farben „gold“ und „silber“ gegeben. Aber er hat eine große Zahl an „special editions“ spendiert bekommen. Wie z.B. die gelbe, non-transparente, Pokèmon Center Tokyo Edition. Wie bereits der Game Boy „Pocket“, so hat der „Light“ sich der ursprünglichen Hardware bedient. Überarbeitet ist lediglich leicht das Gehäuse worden (es ist nun etwas größer als der Game Boy „Pocket“, aber immer noch kleiner als der ursprüngliche Game Boy) und eben das Display. Zwar verfügt der Game Boy über die gleiche Hardware, Soundausgabe und damit auch grafischen Fähigkeiten bis hin zur Auflösung, allerdings ist eben sein großer Vorteil die integrierte und zuschaltbare Beleuchtung des Displays selbst gewesen.
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